Kammersänger Hans-Günther Dotzauer

07.04.2019

Im Rahmen der Stoffeinheit „Musiktheater“ in Klasse 12 war es für uns eine große Ehre, einen Kammersänger zu Gast zu haben. Vor seiner musikalischen Laufbahn hatte Hans-Günther Dotzauer eine Ausbildung zum Koch und Konditor absolviert, seine Eltern führten ein Restaurant. Seit 1985 war Hans-Günther Dotzauer festes Ensemblemitglied am Theater Ulm. Dort verkörperte er zunächst die großen Partien des Tenor-Buffo-Fachs, wie beispielsweise den „Pedrillo“ in „Die Entführung aus dem Serail“. Inzwischen hat er in unzähligen Opern-, Operetten- und Musi-calvorstellungen (in größeren und kleineren Rollen) in der Stadt an der Donau mitgewirkt. Zum Rollenrepertoire des zum Kammersänger ernannten Künstlers gehören die Titelrollen in „Idomeneo“, „Hoffmanns Erzählungen“, „Der Zwerg“ und „Peter Grimes“ und noch viele viele mehr. Hans-Günther Dotzauer ist neben seiner Bühnenpräsenz als Lied-, Oratorien- und Konzertsänger tätig. 2001 wurde ihm der Ehrentitel Baden-Württembergischer Kammersänger verliehen. 2018 ging der Künstler nach 32 Spielzeiten am Theater Ulm in Pension.  

Es war sehr interessant, einen tieferen Eindruck von seinem Leben und seinem Beruf zu bekommen. Er erzählte ganz offen über seinen Werdegang und beantwortete auch sehr gerne unsere Fragen dazu. Wir erhielten ebenso private Informationen, wie zum Beispiel über sein Familienleben oder auch über Tiefpunkte seiner Karriere. Nun wissen wir, dass dieser Beruf als Sänger mehr ist als nur ein Vollzeitjob, da sehr viel Energie und Aufwand dahintersteckt. Hier passt das Sprichwort „Von nichts, kommt nichts“ sehr gut. Äußerst interessant war es auch zu hören, wie viele verschiedene Länder und dadurch auch gleichzeitig verschiedene Kulturen Herr Dotzauer kennenlernte. Zudem fanden wir, die Urlaubsregelung dieses Berufes sehr außergewöhnlich. Nicht viele Personen würden sich darauf einlassen. Auch haben wir erklärt bekommen, dass nicht jeder Mann diesen Beruf ausüben kann. Die Grundvoraussetzungen müssen einem in die Wiege gelegt sein.

Nicht ganz ausschließen wollte Herr Dotzauer, doch noch einmal als Gast auf die Opernbühne in Ulm zurückzukehren. Wir würden uns freuen, ihn dort erleben zu dürfen.

Laura Kraus