Was hast du geglaubt?

14.02.2022

Buddhismus, Hinduismus, Christentum, Islam, Judentum… Diese Aufzählung lässt sich endlos weiterführen. Es gibt etwa 250 Religionen auf der Welt. Doch was haben eigentlich die Steinzeitmenschen geglaubt? Und opferten die Azteken wirklich Menschen? Und was waren die Mysterienkulte von Isis, Mithras und Co.? Hier ein Überblick über Religionen und Weltanschauungen, die nicht mehr existieren:

Steinzeit:

Die Höhlenmalereien und Funde von bestatteten Skeletten, geschmückt und vergraben. Dazu Megalithen und Statuetten von Frauen. Dass die Steinzeitmenschen geglaubt haben, ist sicher. Nur was? In Höhlen wie Lascaux finden sich Darstellungen von Tieren, die manchmal von Strichmenschen mit Speeren und Bögen gejagt werden. Dies lässt darauf schließen dass die Steinzeitmenschen malten, um Jagdglück zu erbeten. Denn wieso sollten sie, die ihr Leben damit zubrachten zu überleben, etwas malen? Die Farben aus zum Beispiel Ocker zu gewinnen, war mühsam. Weshalb also? Die Skelette sind ein eindeutiger Beweis für den Glaube ans Jenseits. Denn wieder stellt sich die Frage: Warum? Warum macht man sich die Mühe, Tote zu schmücken und zu bestatten? Weil sie einem etwas bedeuten. Damals wie heute. Das Warum findet sich auch bei Steinkreisen, Dolmen und Co.. Nehmen wir Stonehenge in England als Beispiel: Wieso sollten Menschen vor 4500 Jahren mit den damaligen Mitteln 30-Tonnen-Steine, zum Teil aus dem 250 km entfernten Wales herbeischaffen? Ganz zu schweigen von der Arbeit, die nötig war, um mit Geweihhacken Gruben auszuhöhlen und die riesigen Felsen darin zu versenken? Eine Opferstätte? Wenn Blut dort geflossen wäre, wäre es längst von Regen und Wind verweht worden. War Stonehenge also ein astronomisches Bauwerk? Oder eine Art Tempel? Ein Versammlungsplatz? Fragen über Fragen. Und die Antwort werden wir wohl nie erfahren. Die Frauenfiguren aus der Jungsteinzeit sind da schon einfacher: Sie stehen eindeutig für Fruchtbarkeit. Diese war neben Jagd und Tod ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Die Menschen stellten wohl Frauen dar, weil diese als Mütter neuen Lebens besonders wichtig waren. Es gibt sehr viele Darstellungen, doch selbst wenn das wie eine einfache und feste Erklärung klingt könnten es auch Statuen von Göttinen sein. Fest steht: Die Steinzeitmenschen hatten einen Glauben.

Ägypter:

Hier gibt es weniger Fragen. Die Ägypter hatten die Vorstellung, dass die Erde eine Scheibe ist und auf vier Säulen steht. Die Oberseite der Scheibe wird mittig vom Nil durchzogen und wird von Ägypten und Nachbarländern eingenommen. Die Unterseite ist die Unterwelt, das Jenseits: Sie ist das Spiegelbild zum Diesseits. Der Himmel wird mit dem Körper von Nut, einer riesigen Göttin, gleichgesetzt. Sie steht auf allen Vieren und ist der Himmel. Die Ägypter haben viele Götter und erklären sich Ereignisse damit. So gab es Hapi, der in einem Gefäß die Nilflut aufbewahrte und ausgoss. Die Monsunregenfälle, die eigentlich dafür verantwortlich sind, finden an der Nilquelle statt und die war den Ägyptern unbekannt. Die wichtigsten Götter hier:

· Anubis, Gott der Totenritten

· Bastet, Göttin der Katzen, des Glücks und der Fruchtbarkeit

· Geb, Ur- und Erdgott

· Horus, Himmel/Kriegsgott

· Thot, Pavian/Schrift/Weisheitsgott

· Isis, Muttergöttin

· Osiris, Gott des Jenseits

· Re, Gott des Himmels/Göttervater

Das sind nur ein paar der 1500 Götter, die sich in Ägypten tummelten. Im Großen und Ganzen ist die Mythologie so aufgebaut: Die Götter versuchen Re vor Aphophis, der Weltuntergangsschlange zu beschützen und die Welt am Laufen zu halten. In ihrem Bisschen Freizeit verbrennen sie Städte oder sich gegenseitig, verfluchen einander, um dann eine Partnerschaft einzugehen und Nefertem, Gott der Lotusblüte, in eine Schatulle zu stecken und ihn in den Nil zu werfen. Eine sehr komplizierte Familie eben, die nebenbei die Welt rettet. Der Einzige, dem man sich länger widmen kann ohne Kopfweh zu bekommen, ist der Pharao. Er wird als lebender Horus auf Erden und Sohn des Erleuchteten (Re) bezeichnet und ist der absolute Monarch im Reich. Die Menschen verehren ihn als Gott und er muss dafür die Gesellschaft (Maat/ Weltordnung) bewahren. Er wird in einer Pyramide bestattet werden.

Nordisch:

Zum Teil fließt hier germanische Religion ein, aber eigentlich kann man die Nordische Mythologie nicht Religion nennen. Das liegt daran, dass es weder Instanzen gab, die den Glauben festlegten noch eine religiöse Gesellschaft. Sie wird hier trotzdem erwähnt, weil es zwar eine Mythologie ist, aber mit sehr komplexen Götterverhältnissen und Erzählungen. Es gab zum Beispiel den Göttervater Odin, der sehr viele Kinder hatte (16 Frauen!) und gerne sich selbst für Wissen opfert. So gab er Mimir, der den Brunnen der Weisheit an den Wurzeln Yggdrasils, der Weltenesche, betrieb, ein Auge für einen Schluck aus dem Brunnen. Er hängte sich auch neun Tage lang, durchbohrt von seinem eigenen Speer an den Baum, um das Wissen der Runen zu erhalten. Er reitet auf einem achtfüßigen Hengst in der Begleitung der Walküren auf Schlachtfelder der Menschen und sammelt die besten Krieger in Walhall, der Halle der Gefallenen. Sie warten dort auf Ragnarök, den Weltuntergang. Wenn dieser eintritt wird Yggdrasil, der Baum an dem die neun Welten (Asgard, Wannheim, Alfheim, Mitgard, Jötunheim, Muspelheim, Niflheim, Helheim, Niddarvellir) wachsen, verwelken. Die Götter werden von den Riesen, der Armee Helheims (Tote die nicht in Walhall gelandet sind) und von Bestien wie dem Fenriswolf getötet und ebenso die Sonne und Mond. Ein Anzeichen ist der drei Jahre dauernde Fimbulwinter. In dieser epischen Schlacht werden Sonne und Mond verschlungen, viele Götter sterben und Riesen und Monster wie die Midgardschlange, die Midgard (Menschenwelt) umschlingt und Surt, König der Feuerriesen der die Welten in Brand steckt, zerstören alles. Die Krieger in Walhall gehen im Gemetzel drauf, ebenso wie sämtliche Menschen und eigentlich alle Lebewesen außer einigen jungen Göttern, die dann eine neue Welt erschaffen. Außerdem gibt es zahllose Mythen über die (eben nicht unsterblichen) Götter, die von Riesen getötet werden, Riesen töten oder Halbgötter zeugen und in Kämpfe schicken. Das meiste wurde aus der Lieder-Edda, einer Sammlung von Liedern die Geschichten erzählen, überliefert, so auch die wichtigsten Charaktere:

· Odin: Göttervater und König der Asen (Götter die in Asgard leben), hat nur ein Auge aber dafür: Wölfe und Raben (jeweils zwei),einen niemals verfehlenden Speer, einen Wunschmantel und viele Kräfte.

· Thor: Odins Sohn, Kriegsgott, besitzt den magischen Hammer Mölnir und einen von Ziegen gezogenen Wagen. Tötet an Ragnarök die Midgardschlange, stirbt aber, weil er von ihrem Gift bespritzt wird.

· Freya: Göttin der Liebe, hat einen magischen Halsring, der sie unwiderstehlich macht.

· Loki: Gott, der aber nicht verehrt wurde. Treibt böse Scherze, stiehlt Freyas Halsring und tötet unter anderem den Gott Baldur. Wird zur Strafe an einen Felsen gefesselt über dem eine Schlange angebracht ist, deren Gift in seine Augen fällt. Seine Frau hebt eine Schale um das Gift aufzufangen, aber wenn sie die Schale leert, schreit Loki und löst so Erdbeben aus.

Griechen:

Die griechische Mythologie hat große Tempel zur Verehrung der Götter hervorgebracht, der Tempel der Artemis in Ephesus, ist Weltwunder der Antike. Die Griechen machten Brandopfer (Tiere) und befragten Orakel bei wichtigen Entscheidungen. Jeder Stadtstaat, Polis genannt, hatte einen eigenen Gott (Athene= Athen, …). Die Welt wurde nach Ansicht so geschaffen: Am Anfang war nur Chaos, der Urnebel. Chaos erschuf Gaia, die Erdgöttin, die die Erde selbst war, sowie Tartaros, Erebos, Nyx und Pontos. Diese sind bis auf Gaia nicht besonders wichtig. Gaia erschuf nun Uranos, den Himmel, als Gemahl. Sie zeugten die Titanen, das erste Göttergeschlecht. Doch Uranos wollte Gaia nicht mehr und ließ sie mit den Kindern (sechs Mädchen, sechs Jungen) zurück. Daraufhin lud Gaia Uranos zu einer Art Date ein und erschuf die erste Sense. Diese gab sie Kronos, dem jüngsten Titanen. Während vier seiner Brüder den Vater an den Gliedern hielten, erstach er ihn. Daraufhin wurde er der König der Erde. Bald darauf heiratete er seine Schwester Rhea und bekam Kinder mit ihr (Hestia, Hera, Demeter, Hades, Poseidon, Zeus). Kronos verschlang alle bis auf Zeus, weil sie mächtiger waren als er. Doch Zeus, der Jüngste, wurde von seiner Mutter gerettet und befreite später die Geschwister. Im großen Krieg der Titanen gegen die Götter wurde Kronos zerstückelt und in den Tartaros geworfen (riesiger Abgrund in Erebos, der Unterwelt) Dann würfelten Zeus, Poseidon und Hades um die Welt (Zeus=Himmel, Hades= Unterwelt, Poseidon= Meer) und erschufen einen Palast auf dem Olymp, wo fortan alle Götter außer Hades lebten (dieser musste in die Unterwelt). Danach werden die Menschen von Prometheus, dem Titanen geschaffen, bekommen Feuer, werden von Zeus mit Sintflut gestraft und die Götter kriegen unzählige Kinder. Es gibt sogar eine Göttin der Kindergetränke! Diese bekommen wieder Kinder, haben Affären (besonders Zeus), streiten sich und am Ende stirbt wieder ein Mensch durch die Sturheit eines Gottes. Es gibt auch Monster wie die Hydra, Medusa, usw. die von Helden wie Herakles (röm.: Herkules bedeutet „Heras Ehre“) ,Perseus, Theseus, etc. abgeschlachtet werden. Alles sehr kompliziert! Hier also wieder die wichtigsten Personen:

Helden

· Odysseus: Kämpft bei Troja, baut ein Pferd aus Holz und ersinnt die List, mit der die Griechen siegen. Segelt zehn Jahre lang auf Irrfahrten, nachzulesen in Homers Odyssee.

· Herakles: Der wohl berühmteste Held, muss zwölf Aufgaben lösen, um einen im Wahnsinn begangenen Mord zu sühnen. Schafft sie alle und bekommt eine tolle Frau, die aber sein Hemd mit einem Gift präpariert und ihn tötet (keine Absicht: Sie dachte es wäre ein Liebestrunk)

· Perseus: Tötet die Medusa und wird König von Athen.

· Theseus: Tötet den Minotaurus (Stier des Minos)mit der Hilfe der Ariadne.

Götter (Olympier):

· Zeus (Jupiter): Gott des Himmels und des Wetters, trägt Donnerkeile als Waffen und betrügt seine Frau und Schwester Hera regelmäßig.

· Poseidon (Neptun): Herr über das Meer, erschuf das Pferd, trägt Dreizack

· Hades (Pluto): Herrscher der Toten und der Bodenschätze, hat Zweizack und Cerberus, den dreiköpfigen Höhlenhund.

· Athene (Minerva): Göttin der Weisheit und der klugen Kampfkunst, Symbole sind ein Helm und eine Eule.

· Apollo (Apoll/Apollon): Sonnengott, Wahrsager und Bogenschütze sowie Gott der Künste. Symbole sind Lyra, Bogen, Schale/Vogel

· Artemis (Diana): Göttin des Mondes und der Jagd, Schwester des Apollo, Bogen, Reh, Halbmond

· Hera (Juno): Königin der Götter, Symbol: Pfau, gilt als rachsüchtig gegenüber Zeus anderen Geliebten.

· Demeter (Ceres): Göttin der Nahrung und der Bauern, Symbole: Ähren, Fackel

· Hermes (Merkur): Gott der Boten, Händler und der Diebe, Symbole: Flügelschuhe, Helm und Botenstab.

· Ares (Mars): Weniger wichtiger Gott des blutigen Gemetzels. Bei den Römern hochgeachtet.

· Aphrodite (Venus): Göttin der körperlichen Liebe und der Schönheit, Symbol: Taube, besitzt magischen Gürtel

· Hephaistos (Vulcanus): Gott der Schmiede und Handwerker, Krüppel, Symbole: Hammer, Kappe

· Hestia (Vesta): Göttin des Herdfeuers und der Familie, Symbol: Feuerschale

· Dionysus (Bacchus): Halbgott, dann Gott (Hestia gab ihren Sitz im Rat der Zwölf für ihn auf.) des Weines und des Theaters, Symbol: Becher


Das sind (bis auf Hades und Hestia) die Olympischen Götter. Sie wurden am meisten verehrt. Hades und Hestia stehen hier, da Hestia ihren Platz aufgab und da Hades von Zeus in die Unterwelt geschickt wurde, aber eigentlich ein Recht auf den Platz gehabt hätte. Mit ihren Göttern erklärten sich die Griechen ihre Welt. So wurde zum Beispiel Donner und Blitz dadurch erklärt, das Zeus wütend ist und Blitze auf die Erde wirft. Sie befragten auch Orakel bei wichtigen Entscheidungen. Wer die griechische Mythologie einfach und mit Humor erklärt haben will, kann sich diese Bücher von Bestsellerautor Rick Riordan besorgen: „Percy Jackson erzählt Griechische Göttersagen“ und „Percy Jackson erzählt Griechische Heldensagen“.

Römer:

Die Römer übernahmen die griechische Religion fast vollständig. Das einzige, was sie veränderten waren einige Geschichten mit etruskischem Hintergrund und wenige eigene Geschichten (Stadtgründung Roms, ...) Die Mythen und der Götterhimmel waren also eigentlich ein Importprodukt. Wie auch die Griechen sahen die Römer die Götter als Lenker des Schicksals und der Welt. Also bauten sie große Tempel, wie zum Beispiel das Pantheon in Rom, und opferten den Göttern Tiere und Nahrung. Wie die Griechen deuteten sie auch Vogelflug oder Weissagungen vor den Schlachten und ähnlichem. Wenn die Legionen dann heimkamen, wurde wieder geopfert. Die Römer dankten dadurch den Göttern die die Schlacht, so glaubten sie, für sie gelenkt hatten (Daas die Legion tatsächlich siegreich war, lag zwar wahrscheinlich eher an der modernen Technik und der guten Taktik, aber das war egal.) Die Götter waren sehr wichtig. Hier werde ich mich nicht länger mit der „Import“-Religion beschäftigen sondern mit Mysterienkulten und Vergöttlichung des Kaisers:


Isiskult:

Nachdem Alexander der Große (Fun Fact: Er war kleinwüchsig!) Ägypten erobert hatte, wurden Götter wie Isis mit Griechischen vermischt. Isis wurde mit Demeter oder Aphrodite gleichgesetzt. Diese Götter wurden von griechischen und ägyptischen Händlern verehrt und flott nach Italien gebracht. Nur knapp hundert Jahre, nachdem Ägypten unter griechischer Hand besetzt wurde, wurden in Puteoli, Pompeji und Ostia Isistempel und Kultorte nachgewiesen. Weitere zwanzig Jahre später war der Kult in Rom gelandet. Unter Augustus wurde der Isiskult in Rom verboten, Tiberius vertrieb die Anhänger aus der Stadt. Unter Caligula wurde der Kult schließlich 41 n.Chr. zum öffentlichen Kult.

Über die Rituale ist einiges bekannt, da der römische Dichter Apuleius in seinen „Metamorphosen“ (oder: „Der goldene Esel“) einen rituellen Umzug beschreibt. Dabei führen verkleidete Priester zum Beispiel heilige Reinigungen der Gläubigen aus. Der Kult war vor allem bei Frauen und Sklaven beliebt, stand aber allen offen und hatte so einen großen Vorteil gegenüber dem Mithraskult. Verehrt wurde die Göttin als eine Art Universalgottheit, die für Fruchtbarkeit, Seefahrt die Unterwelt und einiges mehr zuständig war.

Mithraskult:

Dieser Kult stand nur Männern offen und unterlag strengster Geheimhaltung. Der Gott Mithras, der verehrt wurde, soll aus dem Fels geboren worden sein, weswegen wohl die Heiligtümer in Höhlen lagen oder eine solche als Vorbild hatten. Ebenfalls ein Grund dafür, ist die Szene die auf Altarstein abgebildet war: Mithras tötet den Urstier in einer Höhle und erschafft so angeblich die Welt und den Kosmos. Wie der Kult überhaupt entstanden ist, weiß niemand. Eine These ist, dass er vom iranischen Gott Mitra abgeleitet wurde, der bereits im 14.Jahrhundert vor Christus verehrt wurde. Der Mithraskult verbreitete sich in Rom im 2. Jahrhundert vor Christus, vor allem an den Grenzregionen, woraus schließen lässt, dass er bei Soldaten beliebt war.

Kaiserkult:

Vergiftet, ertränkt, erstochen, erwürgt und erschossen. Rund zwanzig Prozent der römischen Herrscher starben keines natürlichen Todes. Dennoch wurden sie verehrt. Im Falle des Tyrannen vielleicht aus weniger freiwilligen Gründen, aber dennoch. Es wird vermutet, dass der Kaiserkult aus Griechenland stammte, wo schon früh siegreichen Sportlern und Feldherren Statuen errichtet wurden. Alexander der Große soll nicht nur in Ägypten als Pharao, sondern auch von den Griechen verehrt worden sein. Durch die Eroberung Griechenlands kam dieser Brauch nach Rom. Meistens erfolgte dieser Kult nach einer speziellen Taktik: Der Genius des Kaisers wurde im Westen verehrt und im Osten (Griechenland) wurde der Kaiser zusammen mit der Stadtgöttin Roma angebetet. Anschließend wurde er nach seinem Tod zu einem divus (Vergöttlichter), dies geschah durch den Nachfolger. Nur wenige Kaiser (Tiberius, Nero, Caligula, Galba, Otho und Vitellius) wurden nach ihrem Tod nicht mehr verehrt. Der Grund dafür war wohl, dass sich der Nachfolger von den Tyrannen distanzieren wollte (Nero soll Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt haben, Caligula ließ politischen Gegnern das Herz herausreißen.). Diese Tyrannen wurden dann aber während ihrer Lebenszeit zwangsverehrt. Nero ließ sich zum Beispiel angeblich als Sonnengott Apollo dargestellt haben (Die Statue soll 33m hochgewesen sein!). In beiden Fällen war es üblich, die Familie auch zu verehren. Es wurden den beiden Arten von Kaisern Tempel errichtet und unter den Tyrannen war es wohl üblich, der Statue des Kaisers die Füße zu küssen oder Stiere zu opfern, wie es bei Jupiter und den kapitolinischen Göttern üblich war.

Das waren jetzt einige Religionen aus dem europäischen Raum, die Babylonier, die Chinesen des Quin-Reiches, die Mongolen und die Azteken, Maya und Inka nicht mit eingerechnet. Der Artikel wird voraussichtlich mit diesen Weltanschauungen fortgesetzt.

David Klarer